Energieberatung

Regelung von Heizungsanlagen

 

 

Die automatische Regelungsanlage ist heute Standard in einem modernen Heizungssystem. Die früher zumindest bei Ein- und Zweifamilienhäusern übliche „Hand"-Regelung der Raumtemperatur wird den heutigen Anforderungen an Komfort und sparsame (rationelle) Energienutzung nicht mehr gerecht. Nur eine automatisch geregelte Heizungsanlage sorgt für die zuverlässige Einhaltung der gewünschten Raumlufttemperaturen. Dabei wird vom Wärmeerzeuger nur so viel Wärme bereitgestellt, wie für die gewünschte Beheizung der Räume benötigt wird.

Die gesetzlichen Vorschriften über die regelungstechnische Mindestausstattung einer Heizungsanlage sind in der seit 01. Februar 2002 gültigen „Energieeinsparverordnung" aufgeführt. Die Verordnung schreibt vor, daß Heizungsanlagen mit zentralen, selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur Verringerung und Abschaltung der Wärmezufuhr sowie zur Ein- und Ausschaltung der Heizungspumpen auszustatten sind. Weiterhin sind selbsttätig wirkende Einrichtungen zur raumweisen Temperaturregelung (Thermostatventile) an den Heizflächen vorgeschrieben. Dies gilt nicht für Einzelheizgeräte (Öfen), die mit festen oder flüssigen Brennstoffen betrieben werden.

Erfolgt die Warmwasserbereitung zentral durch die Heizungsanlage, sind Zirkulationspumpen in Warmwasseranlagen mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zum Ein- und Ausschalten auszustatten.

Dies bedeutet: Heizungsanlagen müssen mit einer zentralen Steuerung ausgestattet sein, die den Brenner (Wärmeerzeuger) und die Heizungspumpe regeln und ausschalten kann. Die Heizkörper müssen mit Thermostatventilen ausgerüstet sein.

Die automatische Regelung der Heizungsanlage soll dazu beitragen, Gebäude möglichst komfortabel und energiesparend zu beheizen bzw. mit Warmwasser zu versorgen. Sie arbeitet mit sog. Führungsgrößen. Darunter werden Größen verstanden, die kontinuierlich gemessen werden und dazu dienen, die Heizungsanlage zu regeln. Im Gegensatz zur „Hand"-Regelung werden dabei Veränderungen der erfaßten Führungsgrößen (z. B. die Außenlufttemperatur) kontinuierlich berücksichtigt. Der Betrieb der Heizungsanlage wird ständig den aktuellen Werten der Führungsgrößen angepaßt. Grundsätzlich werden nachstehende Regelungen unterschieden:

Zentrale Reglung

Die Vorlauftemperatur bzw. Kesselwassertemperatur ist nur so hoch, wie für die Beheizung der Räume auf die gewünschte Temperatur unbedingt nötig. Führungsgrößen: Außenlufttemperatur oder Raumlufttemperatur oder WärmeabnahmeDadurch werden folgende Einsparungen erreicht:

Verringerung der Abstrahlverluste des heißen Kessels und Verringerung der Bereitschaftsverluste (Betrieb des Kessels ohne Wärmeabnahme), Verringerung der Verteilungsverluste

Raumweise-Regelung

Die Wärmeabgabe der Heizkörper ist nur so hoch, wie für die gewünschte Raumlufttemperatur des zu regelnden Raumes erforderlich. Führungsgröße: Raumlufttemperatur. Der Einsatz von Thermostatventilen bzw. Raumthermostaten ermöglicht die Begrenzung der Raumtemperatur und die Nutzung von Fremdwärme (z.B. Sonneneinstrahlung oder innere Wärmelasten wie z.B. Kochwärme bei der Essenszubereitung).

Energieeinsparung durch Verhinderung des Überheizens einzelner Räume.

Durch programmierbare Thermostatventile oder eine zentrale Regelung, die eine Temperaturregelung für einzelne Räume ermöglicht, können für bestimmte Zeiten gewünschte Raumtemperaturen vorgesehen werden.  Es kann ein Tag- bzw. Nachtbetrieb programmiert werden. Dadurch wird erreicht:

Verminderung der Abstrahl- und Bereitschaftsverluste, Verringerung der Verteilungsverluste

Heizungspumpen-Regelung

Mit einer elektronisch geregelten Heizungspumpe wird die Pumpenleistung an den momentanen Bedarf des Heizungssystems angepaßt. Dadurch wird ereicht:

Verringerung des Stromverbrauches der Heizungspumpe, Verbesserung der Regelfähigkeit der Heizungsanlage, Vermeidung von möglichen Betriebsgeräuschen

Durch eine Zeitschaltuhr oder eine thermostatische Steuerung kann man die Warmwasser-Zirkulationspumpe zeit- bzw. temperaturabhängig ein- und ausschalten. Dadurch werden folgende Einsparungen erreicht:

Verringerung der Verteilungsverluste in der Zirkulations- und Warmwasserleitung, Verringerung des Stromverbrauchs der Zirkulationspumpe

 

Warmwasser-Regelung

Zeitabhängige Bereitstellung von Warmwasser mit der gewünschten Temperatur. Führungsgröße: Warmwassertemperatur. Mit Hilfe eines Temperaturfühlers im Warmwasserspeicher ist die Warmwassertemperatur begrenzbar (nicht höher als 60 °C wählen). Dadurch werden folgende Einsparungen ermöglicht:

Verringerung der Abstrahl- und Bereitschaftsverluste des Warmwasserspeichers, Verringerung der Verteilungsverluste in der Warmwasserleitung

Fazit

Aufgrund des weltweit steigenden Energieverbrauchs bei begrenzten fossilen Ressourcen und steigender Umweltbelastungen wird die energiesparende Beheizung immer wichtiger. Neben der guten Wärmedämmung des Gebäudes trägt hierzu eine moderne Heizungsanlage mit optimal abgestimmter Regelungsanlage bei.

Die außentemperaturgeführte Regelung ohne Mischerkreis, kombiniert mit einem Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sowie einem indirekt beheizten Warmwasserspeicher, ist zur Zeit eines der Wärmeversorgungssysteme mit dem niedrigsten Energieverbrauch.

 

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